Es gibt sie, die hochmotivierten, stets enthusiastischen Mitarbeiter und Unternehmer. Sie scheinen nie müde und stecken voller Ideen und Energie. Sie sind begeistert, reißen mit und sind in ihrer Aufgabe unschlagbar gut. Wer wünscht sich nicht solche Mitarbeiter? Sie denken selbstverantwortlich, erfüllen ihre Ziele mehr als gut und sorgen für positive Stimmung bei Team und Kunden. Scheinbar exotisch klingt diese Maßgabe, die quasi schon im Vorstellunggespräch als Voraussetzung für eine Einstellung genannt wird. Motivierte Leute sind gesucht.
Das Motivations-Gen
Doch Motivation ist keine Charaktereigenschaft, die ein Mensch hat oder nicht, kein Gen, das per Geburt nur bei bestimmten Menschen angelegt ist. Motivation ist abhängig vom Umfeld und bestimmten Rahmenbedingungen, die eine Aufgabe für diesen einen Menschen spannend machen. Leistungsbereitschaft und Stärke brauchen den Boden, auf dem sie wachsen können. Gehen wir davon aus, dass jeder Mensch im Grunde etwas tun will, etwas, das Sinn macht, das ihm eine gewisse Befriedigung, Anerkennung und Sicherheit gibt, dann ist Demotivation kein Virus, der sich verbreitet, sondern eine völlig erklärliche Konsequenz aus dem Versuch, ein Pflänzchen auf unfruchtbarem Boden erblühen zu lassen.
Das Motivations-Experiment
Erkannt haben das viele Unternehmen. Deshalb werden Führungkräfte zu Motivatoren gedrillt, die - selbst am Rande der Leistungsfähigkeit und nur noch durch hohe Löhne (also extrinsisch) motivierbar - Motivation, wie Bonbons und Eis zu verteilen versuchen. Versuchen deshalb, weil dies selten gelingt. Motivation von außen, also extrinsische Motivation kann gut funktionieren, macht den Motivierten jedoch abhängig und ersetzt schnell den inneren Antrieb, also die intrinsische Motivation. Scharenweise fragen sich Führungskräfte nach dem Sinn, wenn es doch keinen macht und die Mitarbeiter eher Unsinn im Kopf haben, als sinnhaftes Tun.
Die Zukunft gestalten
Immer wieder werden Sorgen laut, dass gute Mitarbeiter rar sind und Bewerberpräsentationen an der unteren Grenze der Erträglichkeit liegen. Sie sind begeistert und motiviert und kaum starten sie die neue Aufgabe, fällt das Engagement in den Keller. Meist spielt die Erfahrung der Mitarbeiter in ehemaligen Unternehmen eine Rolle. Sie schleppen ein Demotivations-Päckchen mit sich herum, dass nur durch konsequente Unterstützung losgelassen wird. Und da ist der Knackpunkt. Es gibt unglaublich viel Potenzial, den eigenen Mitarbeitern ein Umfeld und eine Gemeinschaft zu bieten, in der es Freude macht, mit zu wirken und seinen Teil dazu beizutragen. Selbst unliebsame Aufgaben werden lieber durchgeführt, wenn klar ist, wofür der Aufwand dient. Die Stellschrauben für ein motivierendes Umfeld sind den meisten bekannt und Unternehmen, die in Zukunft die besten Human Ressources für sich gewinnen wollen, leiten jetzt die entsprechenden Maßnahmen ein.
Wie sehen Sie das? Über Fragen und Anmerkungen, Diskussionen und Ideen freue ich mich.
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