Mittwoch, 18. Januar 2017

Happyless - Wie Sie sich sprichwörtlich runter ziehen

Morgenstund hat Gold im Mund: Sobald Sie morgens aufwachen, greifen Sie gedanklich die Probleme von gestern auf. So kommen Sie sofort in Produktivität. Schalten Sie das Handy ein. Arbeiten Sie effizient ein paar News und Mails ab, bevor Sie aufstehen. Halten Sie sich dabei die Mitbewohner vom Hals. Seien Sie frühzeitig am Arbeitsplatz und zeigen Sie den später eintreffenden Kollegen ihre Missbilligung. Der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm.

Nur die Harten kommen in den Garten: Überlegen Sie sich detailliert und in unterschiedlichen Varianten, was Sie dem Kollegen/Mitarbeiter/Partner/Chef hätten sagen können, als er so unverschämt/ ignorant/ arrogant zu Ihnen war. Das nächste Mal sind Sie vorbereitet. Lassen Sie sich nichts gefallen. Erst schlagen, dann fragen.

Hochmut kommt vor dem Fall: Zeigen Sie sich auf keinen Fall motiviert, wenn Mitmenschen kreative Ideen mitteilen. Äußern Sie klare Kritik und bleiben Sie ernst. Sie müssen denjenigen unbedingt auf den Boden der Tatsachen holen, denn wer hoch steigt, fällt bekanntlich tief.

Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen: Erst, wenn alle Mails beantwortet, alle To Dos erledigt und die Arbeit getan ist, dürfen Sie locker lassen. Und selbst dann können Sie sicher noch etwas für Ihre Familie oder in Haus und Garten erledigen. Ohne Fleiß kein Preis.

Eigenlob stinkt: Kritisieren Sie sich gedanklich selbst möglichst häufig und detailliert. Ruhen Sie sich nicht auf Ihren Lorbeeren aus. Loben Sie Ihre Leistungen auf keinen Fall in aller Öffentlichkeit. Es soll niemand denken, dass Ihnen der Erfolg zugefallen ist. Von nichts kommt eben nichts.


Ihnen fällt bestimmt auch noch ein Sprichwort für schlechte Laune ein. 
Hören Sie einmal genau hin, was die Menschen um Sie herum so sagen.


Kommentare, Likes und Ideen sind ausdrücklich erwünscht.

Mittwoch, 11. Januar 2017

Strukturiert ins Burnout


Strukturiert ins Burnout

10 Tipps zum Ausbrennen

Sie fühlen sich leicht und frei, fröhlich und voller Enthusiasmus? Das können Sie ändern.
Lesen Sie 10 Tipps, wie Sie sich erfolgreich und zielorientiert ausbrennen.

  1. Nehmen Sie sich möglichst viel auf einmal vor. Sie sollten alles Lebensbereiche gleichzeitig optimieren. Agieren Sie aus Unzufriedenheit und sehen Sie, was andere schon geschafft haben. Denen werden Sie es zeigen. 
  2. Unterstützen Sie Kollegen und Freunde, indem Sie bei allem helfen und sofort unterstützen. Lassen Sie Ihre Dinge dabei liegen. Sie laufen Ihnen nicht davon. Sorgen Sie dafür, dass andere Sie mögen, weil Sie immer da sind, wenn Sie gebraucht werden.
  3. Surfen Sie ausgiebig im Internet. Besonders spannend sind die Nachrichten. Sie sollten sich gut über alles informieren. 
  4. Trinken Sie viel Kaffee und vertrauen Sie auf Kohlehydrate und Weißmehlprodukte. Verzichten Sie auf zu viel Obst und Gemüse. Besonders lecker sind Alkoholika, Nikotin und Zucker. Die halten wach.
  5. Nutzen Sie die Nächte zum Arbeiten. Da haben Sie nämlich die besten Ideen und keiner stört.
  6. Legen Sie Ihre Termine und Meetings möglichst nacheinander. Verzichten Sie auf Pausen, das lenkt nur ab.
  7. In Ihrer Freizeit sollten Sie auf Abwechslung achten. Machen Sie möglichst viele aufregende Dinge. Wer rastet, der rostet.
  8. Sport sollten Sie entweder richtig machen oder lassen. Ein Marathon, eine Alpenüberquerung oder Trail-Run sind in Ordnung. Ansonsten nutzen Sie lieber den Verstand und lassen den Körper in Ruhe.
  9. Achten Sie penibel darauf, was über Sie gesprochen wird. Reagieren Sie auf Kritik sofort und erbarmungslos mit einem Gegenschlag.
  10. Haben Sie stets alle Ihre Baustellen im Blick. Achten Sie auf negative Zeichen. Sie dürfen nicht locker lassen, sonst entgeht Ihnen etwas wichtiges.
Ergänzungen von Lesern:

  1. Arbeiten Sie grundsätzlich mindestens 1 Stunde länger, als es Ihre Müdigkeit erlaubt.
  2. Mahlzeiten auslassen, weil man sonst nicht weiterkommt mit der Arbeit und sich wundern, wieso die Waage ein paar Kilos mehr anzeigt!
  3. Arbeiten Sie so viel, dass sie ihr Privatleben sicher gegen die Wand fahren. Damit schaffen sie sich unnötigen Balast vom Hals.
  4. Nehmen sie in Ihrer Freizeit so viel ehrenamtliche Tätigkeiten an wie möglich. Das macht ihr Leben effizienter.
  5. Tun Sie vor allem Dinge, die nicht Ihren natürlichen Stärken entsprechen. Nutzen Sie Ihre größten Schwächen um Ihre Belastungen zu potenzieren.


Haben Sie noch weitere Tipps? Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Likes.

Dienstag, 10. Januar 2017

"Mir wird alles zuviel!"

„Mir wird alles zu viel!“
So verschaffen Sie sich mehr Zeit und Energie.

„Gerade, als ich dachte, ich hätte alles erledigt, kam der Chef mit noch mehr Arbeit. Vor dem Urlaub konnte ich das beim besten Willen nicht bewältigen. Ich ertrinke förmlich in Arbeit.“, stöhnt der Projektleiter gegenüber seiner Frau. Die packt gerade Ihre Sporttasche. Es ist ihr Fitness-Abend.

„Ach Schatz, das schaffst Du schon. Apropos…hast Du schon die Autoversicherung überwiesen?“, murmelt Sie zerstreut, überreicht ihm den Einkaufszettel für den Wocheneinkauf und packt eine Wasserflasche in ihre Tasche. Genervt reibt er sich die Schläfen und ruft die Kinder. Seine Tochter fährt er zum Reiten, seinen Sohn zum Fußball. Dazwischen geht er „schnell“ einkaufen. Danach holte er alle wieder ab. Er hofft, später noch einige E-Mails beantworten zu können.

Merkzettel helfen auch nicht weiter

Führen Sie auch eine Liste mit Dingen, die Sie erledigen wollen? Erinnert Sie Ihr Kalender noch einmal daran? Fühlen Sie sich manchmal gehetzt? Vergessen Sie immer wieder etwas, z.B. Unterlagen für Termine oder Rückrufe, die Sie angekündigt haben? Kein Wunder. Wußten Sie, dass sich das Gehirn unerledigte Aufgaben doppelt so gut merkt, wie erledigte? (nach Manfred Spitzer, „Digitale Demenz“, Kap. 13). Jede unerledigte Sache verursacht eine Art Stress im Gehirn. Es verbraucht Energie, um sich etwas einzuprägen und auf Bedarf abzurufen.

Wir vergessen, wenn wir digitalisieren


Im Gegensatz dazu erinnert sich das  Gehirn nur schemenhaft an Sachverhalte, wenn es weiß, dass der Inhalt irgendwo gespeichert oder aufgeschrieben wurde. In diesem Fall merkt es sich den Ort, wo es zu finden ist. Das allein wäre für uns Erwachsene nicht das Problem. Werden es mehr als 4 - 7 Aufgaben, macht es Sinn, sich alles aufzuschreiben. Viel interessanter finde ich die Tatsache, dass unerledigte Aufgaben Energie binden und Stress verursachen.

Was nicht erledigt ist, erzeugt Druck im Gehirn

Jede Aufgabe, die nicht erledigt oder zu Ende gedacht wurde, zeigt sich als eine Art „belegte Datenspur“ im Gehirn. Ich würde es so beschreiben: Wenn Ihr Fokus auf das Hier und Jetzt, also Ihre Fähigkeit zur Aufmerksamkeit der Raum um Sie herum wäre, würde jede unerledigte Aufgabe den Raum ein Stück verkleinern. Am Ende sitzen Sie eingezwängt in einer Hutschachtel und können sich nicht mehr bewegen. Die Konzentration ist weg, die Gedanken kreisen, Hektik und Stress wird produziert, Fehler häufen sich.

Bringen Sie Dinge zu Ende


Im Umkehrschluss bedeutet das Beenden einer Aufgabe, dass Druck weggenommen wird. Sie bekommen wieder mehr Raum. Denn der Haken an der To Do Liste macht auch einen Haken im Gehirn. Sie kennen vielleicht die Situation, in denen Sie sich ein gewisse Zeit mit einem Thema befasst haben. Nehmen wir an, Sie haben ein Haus gebaut. Sie wussten ALLES über Hausbau, kannten jeden Handwerker mit Namen. Fragt Sie Jahre später jemand nach einem bestimmten Handwerker, fällt ihnen nicht einmal mehr der Name ein. Ihr Gehirn hat es abgehakt. Was bei Kindern lerntechnisch hilfreich ist, sich Dinge langfristig besser zu merken, ist für Erwachsene Stress. Deshalb: Bringen Sie so viel, wie möglich zu Ende. Das setzt Energie frei, die Sie anderweitig verwenden können. Und prüfen Sie genau, was wirklich kritisch und wichtig für Ihre Ziele ist. Den Rest streichen Sie ersatzlos von der Liste. Sie lassen Dinge los und erhalten zur Belohnung mehr Energie und Zeit.

Fokus, Fokus, Fokus

Wer etwas zu Ende bringen will, braucht zwei Fähigkeiten.
  1. Fokus! Er muss sich auf eine Sache so lange konzentrieren, bis sie fertig ist. Nun ist das nicht so einfach. Manche Dinge brauchen länger. Ein Tipp: Planen Sie bei längerfristigen Aufgaben 20-60 Minuten-Zwischenziele. Haben Sie eine Zeitspanne an einem Tag erledigt, ist es für heute abgehakt.
  2. Nein sagen! Die zweite Fähigkeit ist das Nein sagen. Wer sich immer wieder von Zielen anderer ablenken lässt, ist am Ende unzufrieden und im Stress. Sätze, wie „Kannst Du mal schnell…“, „Ich brauche nur kurz…“, „Es dauert nicht lange…“ von Kollegen, Kindern, Familienmitgliedern oder Freunden sind klare Zeichen für ein deutliches, aber liebevolles „Nein, ich bin mit xy beschäftigt und möchte das jetzt zu Ende bringen.“ Die meisten Menschen finden einen anderen „Dummen“, der sich ablenken lässt oder machen es doch selbst.